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Am 10. Juni 2024 hat Apple zur Eröffnung der WWDC das ehrgeizige Projekt vorgestellt, generative KI-Funktionen in seine Betriebssysteme zu integrieren. Apple nennt dies Apple Intelligence und verändert damit einige wichtige Anwendungsbereiche auf dem iPhone, am iPad und am Mac. Es gibt auch erhebliche Einschränkungen und Vorbehalte.
Was ist Apple Intelligence?
Apple Intelligence ist der Markenname von Apple für eine Reihe von generativen KI-Funktionen, die zuerst mit iOS 18, iPadOS 18 und macOS 15 Sequoia erscheinen. Da Apple schon seit Jahren maschinelles Lernen und “künstliche Intelligenz” in seinen Produkten einsetzt (wenn auch nicht generative KI) und ein Händchen für prägnante Namen hat, hat sich die Firma “AI” (artificial intelligence – künstliche Intelligenz) geschnappt und ihr einen schicken neuen eigenen Namen gegeben.
Apple Intelligence umfasst mehrere Funktionen, darunter einige, die das Lesen und Schreiben erleichtern (Writing Tools), einige für die Bilderzeugung (Image Playgrounds) und ein paar andere Anwendungsbereiche. Mit AI erledigen Sie Ihre Aufgaben schneller und zwar mithilfe von Sprach- und Textanweisungen, die sich auf den persönlichen Kontext und das Verständnis stützen, um schnell und privat Ergebnisse zu liefern.
Wann wird Apple Intelligence verfügbar?
Apple Intelligence wird im Beta-Stadium erscheinen, wenn Apple iOS 18, iPadOS 18 und macOS 15 Sequoia später im Jahr 2024 veröffentlicht. Die AI war nicht in der ersten Developer Beta enthalten, die Apple schon auf der WWDC den Entwicklern zur Verfügung stellte. Apple verspricht, AI im Laufe des Beta-Tests herauszubringen. Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei ausschließlich um die US-englische Version von Apple Intelligence handelt.
Wann Apple weitere Sprachmodelle veröffentlicht, ist momentan nicht bekannt. Die Hoffnung besteht, dass Deutsch zumindest in der zweiten Welle der Updates dran kommt, da Apple die Apple Vision Pro nach dem exklusiven Start in den USA immerhin schon ein gutes halbes Jahr später auch in Deutschland in den Handel bringt.
Was kann Apple Intelligence?
Apple Intelligence besteht als eine breite Palette von Funktionen, die wir grob in vier Gruppen einteilen können: Siri, Schreiben, Bilder und Zusammenfassungen/Organisation.
Siri
Siri profitiert von Apple Intelligence enorm. Sie wird natürlicher klingen und besser die Nutzer und Nutzerinnen verstehen, wenn sie mit ihr wie mit einem Menschen sprechen. Sie nutzt in der Zukunft die Inhalte Ihres gesamten iPhones – Fotos, Nachrichten, Kontakte, Standorte und mehr – um Ergebnisse zu liefern, die auf Sie persönlich zugeschnitten und in einem richtigen Kontext eingebettet sind. Es ist ein so großes Upgrade, dass Apple es “den Beginn einer neuen Ära für Siri” nennt.
Siri merkt sich die Folge von einem Befehl zum nächsten, sodass Sie die Assistentin nur einmal ansprechen müssen, um mehr als eine Aufgabe zu erledigen. Außerdem kann sie viele neue Aktionen innerhalb von Apps ausführen. Apple erweitert seine “App Intents”, also die Art und Weise, wie Apps – auch von Drittanbietern – mit Siri interagieren.
Siri wird auch in der Lage sein, den Bildschirm abzulesen und die Inhalte zu verstehen, sodass Sie ihr aufgrund dessen entsprechende Befehle erteilen können. Wenn ein Freund Ihnen seine Adresse schickt, können Sie sagen: “Siri, speichere diese Adresse in seinen Kontaktdaten”. Daraufhin soll Siri die Adresse auf dem Bildschirm ablesen und aus dem Kontext der Nachricht wissen, was Sie meinen und wer “er” ist.
Apple
Schriftliche Aufgaben
Unter iOS 18 können Sie fast überall im Textfeld (Nachrichten, Mail, Notizen, Webforen, usw.) neue KI-gesteuerte Schreibwerkzeuge aufrufen, die die angedachten Antworten genau nach Ihrer Vorstellung formulieren. Die Tools können ausgewählten Text übernehmen und seinen Stil ändern (freundlich, professionell, prägnant), Zusammenfassungen oder Listen erstellen oder ihn einfach auf Rechtschreibung und Grammatik überprüfen.
Wenn Sie einen neuen Text erstellen möchten, können die intelligenten Antworten ein paar von Ihnen bereitgestellte kontextbezogene Informationen benutzen und eine passende Antwort erstellen. Angenommen, jemand schickt Ihnen eine E-Mail, in der er Sie zu seinem Weihnachtsessen einlädt. Sie können einfache Angaben machen, etwa ob Sie kommen oder nicht, wann Sie da sein werden oder ob Sie etwas mitbringen können, und das System erstellt eine komplette Antwort-E-Mail für Sie.
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Bildbearbeitung und -erstellung
Apple integriert in Apple Intelligence Werkzeuge zur Bilderstellung. Sie können neue Bilder in drei Stilen erstellen: Skizze, Illustration und Animation. Fehlende realistische Foto-Darstellungen scheinen eine Sicherheitsentscheidung zu sein. Sie können eine Beschreibung eingeben, um ein Bild zu erhalten oder mit einer groben Skizze des gewünschten Inhalts beginnen. Sie können sogar ein Bild aus Ihrer Fotosammlung als Grundlage verwenden oder ein “Genmoji” aus Personen in Ihren Fotos oder Kontakten erstellen.
Es gibt eine neue spezielle App namens Image Playground, womit Sie mit all diesen Tools zur Bilderzeugung experimentieren können, aber sie sind auch überall auf dem iPhone verfügbar. So können Sie etwa eine Skizze oder sogar einen Bereich in Notizen mit der neuen Funktion einkreisen, um mit Hilfe von Apple Intelligence ein kontextgerechtes Bild zu erzeugen. Apple erstellt APIs für Drittentwickler, um diese Tools auch in nicht nativen Apps zu verwenden.
Das verbesserte Bildverständnis von Apple Intelligence wirkt sich auch auf andere Weise aus: Sie können bei der Suche nach Ihren Fotos sehr spezifisch vorgehen, mit Aufforderungen wie “Zeige Fotos von Charlotte vom letzten Sommer mit der Sonnenbrille.” Schließlich können Sie mit einem neuen Aufräumwerkzeug in der Fotos-App unerwünschte Objekte sofort aus dem Hintergrund Ihrer Fotos entfernen. Endlich!
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Zusammenfassungen und Organisation
Die Apple Intelligence versteht die natürliche Sprache deutlich besser, so kann sie den gesamten Text besser zusammenfassen und verwandeln.
In Ihrem Mail-Posteingang werden unter anderem Zusammenfassungen von E-Mails angezeigt und nicht nur die ersten Zeilen, damit Sie die gesuchte E-Mail leichter finden. Apple Intelligence versteht den Inhalt Ihrer E-Mails und ordnet sie automatisch in Kategorien ein (Primär, Transaktionen, Updates und Werbung), sie kann zudem Zusammenfassungen von E-Mails desselben Absenders erstellen. So finden Sie wichtige E-Mails leichter, da sie prominenter im Posteingang dargestellt sind.
Der Lesemodus von Safari kann Webseiten zusammenfassen. Er kann vorrangige Benachrichtigungen finden und sie in einer kurzen Liste mit Zusammenfassungen ganz oben in Ihrem Benachrichtigungsstapel anzeigen. Sie können sogar einen Fokusmodus aktivieren, der die eingehenden Benachrichtigungen prüft und die meisten stumm schaltet und nur die wichtigsten weiterleitet.
Ein großartiges Beispiel dafür, wie KI das gesamte iOS einbeziehen kann, finden Sie in der Telefon-App: Einen Anruf können Sie aufzeichnen (beide Parteien werden benachrichtigt) und eine Abschrift und Zusammenfassung davon speichern. Später kann die KI ihn wiederfinden, kennt den Inhalt des Gesprächs und liefert persönlichere Ergebnisse.
Apple
Wie unterscheidet sich Apple Intelligence von anderer KI?
Erstens konzentriert sich Apple auf die Privatsphäre. Alle hier beschriebenen Funktionen werden größtenteils auf dem Gerät ausgeführt und nutzen die fortschrittliche Hardware und das Apple Silicon, sodass Ihre Daten auf dem Gerät bleiben. Apple “schöpft” Ihre Daten nicht ab, um sie zu verkaufen oder seine KI-Modelle zu trainieren.
Aufgaben für ein größeres und komplexeres Modell bearbeitet Apple auf einer neuen privaten Cloud-Architektur namens Private Cloud Compute, die Apple eigene Hardware nutzt. Nur die unbedingt notwendigen Daten werden auf sichere Weise gesendet, und nachdem Ihre Anfrage abgeschlossen ist, werden die Daten gelöscht. Apple hat versprochen, den Servercode zur Überprüfung durch externe Sicherheitsforscher zugänglich zu machen, damit diese bestätigen können, dass der Hersteller sein Datenschutzversprechen einhält.
Zweitens: Apple Intelligence ist eher persönlich als allgemein. Da es hauptsächlich auf dem Gerät läuft und die Cloud-Implementierung privat und situationsbedingt ist, kann es Ihre Karteikarte mit allen möglichen iPhone-Informationen erstellen – Standorte, Fotos, Nachrichten, E-Mails, Kontakte und vieles mehr. Dadurch ist es in der Lage, Antworten zu geben und Ergebnisse zu liefern, die speziell auf Ihr Leben zugeschnitten sind und nicht nur verallgemeinert.
Und schließlich ist es tief in das System integriert, in den meisten Apps von Apple verfügbar, aber mit Tools und APIs für die Drittentwickler, damit sie die neuen Funktionen in ihren eigenen Apps verwenden.
Was ist mit ChatGPT, Gemini, Copilot oder Meta AI?
Apple räumt ein, dass die beliebten KI-Chatbots ein umfangreiches Allgemeinwissen und mehr Informationen über Sachverhalte wie aktuelle Ereignisse besitzen. Es sperrt sie also nicht aus – im Gegenteil, es lädt sie ein, mitzumachen.
Siri wird nahtlos mit dem ChatGPT-4o-Modell zusammenarbeiten, um komplexe Fragen zu beantworten oder solche, die eher ein breites Allgemeinwissen als persönliche Informationen erfordern.
Fragen Sie Siri einfach etwas, und wenn sie die Anfrage an ChatGPT weitergeben muss, fragt die Assistentin Sie zuerst nach Ihrer Erlaubnis, danach erhalten Sie sofort eine Antwort von ChatGPT. Wenn Sie noch ein ChatGPT-Abonnement haben, haben Sie Zugang zu den erweiterten bezahlten Funktionen.
Apple
Während ChatGPT die erste KI-Integration ist, verspricht Apple, in Zukunft auch andere zuzulassen, wie etwa Google Gemini, über das Gerüchten zufolge im Vorfeld der WWDC Gespräche mit Apple geführt wurden. Es wäre nicht überraschend, wenn andere KI-Anwendungen bald zu Apple Intelligence stoßen würden.
Wir sollten noch einmal darauf hinweisen, dass Apple immer erst fragen wird, bevor es Daten mit ChatGPT teilt, und dass laut einer Vereinbarung mit OpenAI die IP-Adressen unkenntlich gemacht und keine Daten gespeichert werden.
Welche Geräte benötige ich, um Apple Intelligence zu nutzen?
Leider hat all diese leistungsstarke lokale generative KI einen hohen Hardwarepreis. Wenn Sie ein iPhone haben, benötigen Sie einen A17 Pro (oder neuer) Prozessor, also nur das iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max. Vermutlich werden alle iPhone-16-Modelle, die in diesem Herbst auf den Markt kommen, mit Apple Intelligence kompatibel sein, da sie Gerüchten zufolge Apples A18-Prozessor verwenden werden.
Für Macs und iPads benötigen Sie einen M1 oder neueren Prozessor. Das heißt, keine Intel-Macs, egal wie leistungsfähig, und keine iPads, die mit Prozessoren der A-Serie ausgestattet. Fast alle neuen Macs aus den letzten Jahren kommen infrage, aber nur die iPad-Pro-Modelle aus dem Jahr 2021 und die beiden neuesten iPad-Air-Modelle mit M1- und M2-Prozessoren.
Einer Analyse zufolge scheinen die Anforderungen eher speicher- als leistungsbezogen zu sein. Apple Intelligence scheint mindestens 8 GB RAM zu benötigen, um ordnungsgemäß zu funktionieren, weshalb alle iPhone-Modelle bis auf zwei ausgeschlossen sind.
Die neuen Updates für iOS 18, iPadOS 18 und macOS 15 Sequoia bieten zahlreiche andere Funktionen, die auch von vielen anderen Geräten unterstützt werden, aber wenn es um Apple Intelligence geht… nun, sagen wir einfach, dass es in diesem Herbst recht viele auf die neuesten iPhones umsteigen werden. (Vor allem in den USA, wo Apple Intelligence zumindest in Beta ausgerollt wird, in Deutschland werden sich die Nutzer und Nutzerinnen wohl bis 2025 gedulden müssen – Anm. d. Red).
Apple Intelligence steht exklusiv für iOS, iPadOS und macOS bereit. Sie werden die Funktionen weder in tvOS 18 noch in visionOS 2 finden. Und da der Homepod ohne Bildschirm auskommt, sind die meisten dieser Funktionen ohnehin überflüssig, sodass bislang nicht klar ist, ob die generalüberholte Siri auch auf den Homepod kommt.
iOS, iPad, MacOS
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